In Deutschland haben nach Angaben des BMAS im Frühjahr vergangenen Jahres fast 8,4 Millionen mindestlohnberechtigte Beschäftigte für weniger als 14 EUR brutto die Stunde gearbeitet. Das geht aus einer Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage des Abgeordneten Ulrich aus der Gruppe des BSW im Bundestag hervor. Demnach kamen nach aktuellsten Zahlen des Statistischen Bundesamts vom April des vergangenen Jahres knapp 8,38 Millionen Beschäftigte auf einen Bruttostundenverdienst von unter 14 EUR. Nicht mitgezählt werden dabei Azubis, Praktikanten und Minderjährige, die keinen Anspruch auf den Mindestlohn haben. Der durchschnittliche Bruttostundenverdienst für Vollzeitbeschäftigte lag dem Statistikamt zufolge bei 25,94 EUR, die Niedriglohnschwelle bei 13,04 EUR.
Ulrich bekräftigte die Forderung seiner Partei nach einer Anhebung des Mindestlohns (zz. 12,41 EUR die Stunde) auf 14 EUR. Auch von Gewerkschaften wird das gefordert. Die betroffenen rd. 8,4 Millionen Menschen lebten mit der ständigen Sorge, die hohen Lebenshaltungskosten nicht mehr stemmen zu können. „Urlaub oder Restaurantbesuche sind nicht drin. Und die miesen Löhne von heute sind auch die Armutsrenten von morgen. Wer Vollzeit arbeitet, soll davon auch in Würde leben können“, sagte Ulrich.
Die Höhe des Mindestlohns wird in Deutschland auf Vorschlag der aus Arbeitgeber- und Gewerkschaftsvertretern bestehenden Mindestlohnkommission festgelegt. Er war zum 1.1.2024 von 12 EUR auf 12,41 EUR angehoben worden. Zum 1.1.2025 2025 soll er auf 12,82 EUR steigen.