Die durchschnittlich gezahlte Rente für langjährig Versicherte ist nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung Bund seit 2010 deutlich gestiegen. Wer im vergangenen Jahr mit mindestens 35 Versicherungsjahren in Rente ging, bekam demnach im Schnitt 1 522 EUR brutto – also ohne Abzüge (Kranken- und Pflegeversicherung). Das waren fast 500 EUR mehr, als es noch 2010 zum Renteneintritt gab (1 062 EUR brutto). Hauptgrund für die Steigerungen seien die vergleichsweise hohen Rentenanpassungen in den vergangenen Jahren, sagte ein Sprecher der Rentenversicherung der Deutschen Presse-Agentur (dpa) anlässlich ihrer Vertreterversammlung im Juni 2023.

Gegenzurechnen ist dabei die Inflation. Die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung Bund, Gundula Roßbach, hatte zuvor gesagt, die Renten seien seit 2010 im Westen um über 32 % und im Osten um über 47 % gestiegen – die Inflation lag über diesen Zeitraum laut Statistischem Bundesamt bei etwa 25 %.

Wie die RV weiter mitteilte, ist trotz des deutlichen Anstiegs der Renten der Beitragssatz in diesen Zeitraum von 19,9 im Jahr 2010 auf aktuell 18,6 % gesunken. Er sei damit so niedrig wie Mitte der achtziger Jahre. „Diese positive Entwicklung macht die Stärke der gesetzlichen Rente als zentrale Säule der Alterssicherung in Deutschland deutlich“, sagte Rüdiger Herrmann, derzeitiger Vorsitzender der Vertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung Bund.

Die 30-köpfige Vertreterversammlung ist hälftig mit Vertretern der Versicherten- und der Arbeitgeberseite besetzt und wird alle sechs Jahre bei der Sozialwahl gewählt. Das Gremium beschließt unter anderem den jährlichen Haushalt der Deutschen Rentenversicherung Bund. Es handelt sich dabei um den zweitgrößten öffentlichen Haushalt nach dem Bundeshaushalt.