Ehemalige Verschickungskinder haben Wachsamkeit gegenüber institutioneller Gewalt gegen Kinder und andere Schutzbedürftige angemahnt. Sie appellierten an den Bundestag und die künftige Bundesregierung, zu zeigen, dass ihnen die Misshandlungen und das Elend der Verschickungskinder nicht gleichgültig seien, teilte der Verein Aufarbeitung und Erforschung von Kinderverschickung (AEKV) zu einem Kongress mit. Von der Nachkriegszeit bis in die achtziger Jahre hinein wurden nach Schätzungen der Initiative Verschickungskinder bundesweit acht bis zwölf Millionen Kindern und Jugendliche in wochenlange Kuren geschickt. Viele von ihnen erlebten schwere Misshandlungen.
Die Kuren wurden von Kinderärzten verschrieben und in der Regel von der Kranken- oder Rentenversicherung finanziert. In Transporten mit der Bundesbahn wurden Mädchen und Jungen im Alter von 2 bis 12 Jahren in die Kurorte an der Nordsee oder in den Bergen gebracht.
Der Verein forderte zudem, die Einrichtung einer bundesweit tätigen Anlaufstelle zur Beratung und Vernetzung Betroffener sowie eines Dokumentationszentrums.