Mittlerweile in der 5. Auflage liegt der von Reinhardt und Silber gemeinsam herausgegebene Lehr- und Praxiskommentar zum SGB VI vor. Neben dem materiellen Recht der gesetzlichen Rentenversicherung wird in einem Anhang ein Überblick über das Verfahrensrecht gegeben (u. a. SGB X und SGG). Eine Kommentierung des Versorgungsausgleichsgesetzes rundet die Darstellung ab. Zusätzlich wird der Wortlaut der einschlägigen Vorschriften des BGB und des Lebenspartnerschaftsgesetzes sowie des zugehörigen Verfahrensrechts wieder-gegeben.
Die Mehrheit der zehn Autoren besitzt praktische Erfahrungen aus ihrer hauptberuflichen Tätigkeit bei einem Rentenversicherungsträger. Hinzu kommen Erfahrungen aus der Hochschullehre und der Sozialgerichtsbarkeit.
Das Werk vermittelt den aktuellen Stand des Versicherungs-, Beitrags- und Rentenrechts. Eingearbeitet sind die Reformen der letzten Legislaturperiode, so z.B. die Einführung eines Zuschlags an Entgeltpunkten für langjährige Versicherung, landläufig als Grundrente bekannt. Hervorragend gelingt es beispielsweise Silber in seinen Ausführungen zum neu eingeführten § 76g, die Grundzüge der Berechnung des Zuschlags sowohl knapp und übersichtlich als auch inhaltlich sehr gut verständlich darzustellen. Auch wer angesichts des mehr als zwei Druckseiten umfassenden Wortlauts des neuen § 97a, der in sieben Absätzen die Einkommensanrechnung beim Grundrentenzuschlag regelt, auf der Suche nach kenntnisreicher Hilfe ist, darf sich bei Kirsch gut aufgehoben fühlen.
Selbstverständlich werden auch das Gesetz Digitale Rentenübersicht und die Sozialschutz-Pakete I und II zur Abfederung der sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie berücksichtigt. Ebenso eingearbeitet ist das RV-Leistungsverbesserungs- und -stabilisierungsgesetz mit der Festlegung von Haltelinien bei Rentenniveau und Beitragssatz, der Verbesserung der rentenrechtlichen Absicherung erwerbsgeminderter Personen bei der Zurechnungszeit und der verlängerten Berücksichtigung von Zeiten der Kindererziehung für vor 1992 geborene Kinder um ein halbes Jahr („Mütterrente II“).
Meinen Eindruck der Vorauflage hatte ich im Jahr 2018 so zusammengefasst: „Insgesamt ein Werk, das aufgrund seiner übersichtlichen, das Wesentliche stets verständlich aufbereitenden Darstellung ein ohne Einschränkung empfehlenswertes Arbeitswerkzeug für die praktische Tätigkeit darstellt. Richter, Rechtsanwälte und Rentenberater wie auch die Rechtsanwender bei den Rentenversicherungsträgern werden ebenso angesprochen wie Studierende an Verwaltungshochschulen.“ Diese Empfehlung gilt in gleicher Weise für die Neuauflage.