Gundula Roßbach, Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung Bund, plädiert für die Einführung einer Altersvorsorgepflicht für Selbständige noch in dieser Legislaturperiode. „Das Risiko von Selbständigen, im Alter in der Grundsicherung zu landen, ist deutlich größer als bei abhängig Beschäftigten“, sagte Roßbach dem RND. „Wir bauen darauf, dass die Bundesregierung die Altersvorsorgepflicht in dieser Legislaturperiode einführt.“ Wichtig sei dabei aber auch, dass die Regelungen für alle Beteiligten möglichst einfach und digital umsetzbar seien. Arbeitsminister Heil hatte bereits im Dezember bekräftigt, eine Altersvorsorgepflicht für Selbständige auf den Weg bringen zu wollen. Roßbach: „Wir haben in Deutschland die fast einmalige Situation, dass wir eine so große Personengruppe wie die Selbständigen nicht obligatorisch versichern. Wir sollten für diese Gruppe eine verpflichtende Alterssicherung vorsehen.“ Das Renteneintrittsalter muss ihrer Ansicht nach derzeit nicht angehoben werden. „Beim Renteneintrittsalter sehe ich zum jetzigen Zeitpunkt keinen Handlungsbedarf“, sagte sie. „Das durchschnittliche Alter, zu dem die Menschen tatsächlich in Altersrente gehen, liegt momentan bei 64,1 Jahren. Bis 2031 soll die Altersgrenze auf 67 steigen. Was als abschlagsfreie Rente ab 63 eingeführt wurde, wächst im gleichen Zeitraum zur Rente ab 65 Jahren auf“, fügte sie hinzu.
Versicherung Politik aktuell
Rentenpräsidentin fordert Altersvorsorgepflicht für Selbständige
RVaktuell 1/2023