Bundeswirtschaftsminister Altmaier lehnt eine Anhebung des Renteneintrittsalters auf 68, wie von einem Beratergremium seines Hauses empfohlen, ab. Das Rentenalter sei in der großen Koalition „auf Vorschlag des geschätzten Kollegen“ Franz Müntefering (SPD) auf 67 Jahre festgesetzt worden. „Dabei sollte es bleiben, das ist seit Jahren meine Meinung“, schrieb Altmaier bei Twitter. Der Wissenschaftliche Beirat des Wirtschaftsministeriums sei unabhängig. Seine Vorschläge seien weder für das Ministerium noch für den Minister bindend. Auch aus anderen Teilen der Union kommt Widerspruch. „Wir arbeiten jetzt erstmal daran, dass die Rente mit 67 auch entsprechend umgesetzt wird“, sagte Fraktionsvorsitzender Ralph Brinkhaus (CDU). „Wir müssen uns darum bemühen, dass ältere Menschen überhaupt die Kraft haben, entsprechend arbeiten zu können.“ Aus diesem Grund „stellt sich diese Frage für uns momentan nicht“. Unionskanzlerkandidat Armin Laschet hat den umstrittenen Vorschlag einer Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 68 ebenso abgelehnt. „Die Rente mit 67 steht“, sagte der CDU-Vorsitzende dem Handelsblatt. Eine Rente mit 68 sei ein Vorschlag eines wissenschaftlichen Gremiums gewesen. „Ich sehe nicht, dass das jetzt umgesetzt wird.“ Es sei eine große Leistung der Bundesregierung mit dem damaligen SPD-Arbeitsminister Müntefering gewesen, die Rente mit 67 zu beschließen, sagte Laschet. Man sei nun noch mitten in der Umsetzung. Er betonte: „Die Rentensysteme brauchen eine gewisse Verlässlichkeit.“ Es sei klar, „dass wir irgendwann möglicherweise mal nachdenken müssen, auch Lebensarbeitszeiten zu verändern“ – derzeit aber stehe die Rente mit 67. Die neue Bundesregierung stehe vor der Aufgabe, das Rentensystem für die Zeit nach 2030 zu sichern. CSU-Landesgruppenvorsitzender Alexander Dobrindt äußerte sich ebenfalls kritisch über die Vorschläge. „Wir brauchen keine Debatte über eine Anhebung des Renteneintrittsalters, sondern über eine gute Rente im Alter durch die Kombination einer Stabilisierung des Rentenniveaus und einer Stärkung der privaten Vorsorge“, sagte er der Bild.
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