Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach setzt auf mehr Informationen und bessere Versorgungsangebote für Menschen mit länger anhaltenden Beeinträchtigungen nach Corona-Infektionen. Die Situation für viele Long-Covid-Betroffene sei dramatisch, sagte der SPD-Politiker bei einer Veranstaltung der Verlagsgruppe „Die Zeit“ in Berlin. Für viele schwere Verläufe gebe es leider noch keine belastbare Therapie. Zugleich seien eine Menge vorhandener Informationen zu wenig bekannt und zu wenig verbreitet.
Lauterbach bekräftigte die Absicht, 100 Mio. EUR in die Forschung zur Long-Covid-Versorgung zu investieren. Er halte das für notwendig und sei auch optimistisch. Über die Mittel dafür werde derzeit aber noch in den Verhandlungen zum Bundeshaushalt beraten. Denkbar sei, dass bundesweit etwa zehn spezialisierte Zentren Studien entwickeln und koordinieren könnten. Dabei sei es nicht sinnvoll, überall dieselben Konzepte zu untersuchen. So gebe es bei Männern und Frauen Unterschiede, da sich auch ihre Immunsysteme unterschieden.
Das Ministerium wolle das vorhandene Wissen auf eine Internetseite bringen, auf der sich Ärzte, Ärztinnen und Betroffene mit gesicherten Angaben informieren können, erläuterte Lauterbach. Vorgesehen sei unterstützend dazu auch eine Telefon-Hotline.