RVaktuell - Fachzeitschrift und amtliche Mitteilungen
RVaktuell - Fachzeitschrift und amtliche Mitteilungen der Deutschen Rentenversicherung
Corona Trend aktuell

Long-COVID in der medizinischen Rehabilitation: Reha-Einrichtungen sind überwiegend auf Betroffene vorbereitet

Die Ergebnisse einer ad hoc-Befragung von stationären Einrichtungen der medizinischen Rehabilitation geben erstmals umfassende Einblicke in die Versorgungslage von Betroffenen mit „Long-COVID“ in der medizinischen Rehabilitation. Laut Befragung, die von der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation e. V. (BAR) durchgeführt und ausgewertet wurde, ist der Versorgungsbereich der medizinischen Rehabilitation überwiegend auf die Versorgung der Betroffenen vorbereitet. Bei „Long-COVID“ handelt es sich um gesundheitliche Beschwerden und Beeinträchtigungen, die teils mehrere Wochen oder Monate nach einer überstandenen SARS-CoV2-Infektion auftreten und mit Teilhabestörungen einhergehen können. Auf Initiative des BMAS hat die BAR über 1 000 Einrichtungen der medizinischen Rehabilitation zur aktuellen Versorgungslage in Bezug auf „Long-COVID“ im Bereich der medizinischen Rehabilitation befragt. In der Online-Befragung haben die Einrichtungen Auskünfte und Einschätzungen zur aktuellen Versorgungslage gegeben. Erhoben wurden z. B. Informationen zu den vorhandenen Kapazitäten, den Wartezeiten oder den strukturellen Voraussetzungen insgesamt.

338 der 1 080 stationären Rehabilitationsreinrichtungen im Einrichtungsverzeichnis der BAR haben an der Befragung teilgenommen und Rückmeldung gegeben. Das entspricht rund einem Drittel aller stationären Reha-Einrichtungen in Deutschland. Von den insgesamt 338 Rückmeldungen der Befragung gaben 173 (51 %) an, dass eine Behandlung von Long-COVID in der Einrichtung erfolgt. 165 (49%) gaben an, dass bisher bei ihnen keine rehabilitative Behandlung von Menschen mit Long-COVID durchgeführt wird. Als häufigste Gründe werden angeführt, dass die Einrichtung nicht für die Behandlung (durch Verträge oder Belegungsvereinbarungen) zugelassen ist (59 %) oder dass kein Reha-Konzept zur Behandlung vorliegt (49 %).

Unter den Einrichtungen, die medizinische Rehabilitationen für Menschen mit einer Long-COVID-Erkrankung anbieten, stimmt der überwiegende Teil der Einrichtungen (78 %) der Aussage eher oder voll zu, dass ausreichend Kapazitäten für die stationäre Rehabilitation vorhanden sind. Auch hat sich die Wartezeit auf einen Reha-Platz durch Long-COVID weniger oder gar nicht verlängert (71 %). Der Aussage, dass die Voraussetzungen für eine Rehabilitation bei Long-COVID in der Einrichtung insgesamt gegeben sind, stimmen 95 % der Einrichtungen eher oder voll zu.

Die Ergebnisse der Befragung werden schrittweise veröffentlicht. Der erste Teil der Ergebnisse mit Informationen zur Erhebung sowie einer Einschätzung der Befragten zur aktuellen Versorgungslage in den Einrichtungen steht ab sofort auf der BAR-Website zum Abruf zur Verfügung.

Der zweite Teil mit Informationen zur Ausgestaltung der medizinischen Rehabilitation für Menschen mit Long-COVID wird Ende Oktober 2021 veröffentlicht. Mitte November wird der dritte Teil mit Auswertungen zu Schnittstellen im Versorgungsprozess und Detailanalysen publiziert.

Wir verwenden Cookies, um Ihnen die Inhalte und Funktionen der Website bestmöglich anzubieten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies zur Analyse. Weiterführende Informationen erhalten Sie in unseren Datenschutzhinweisen.